Union – KSC 2:1 (26.02.16)

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Da war es also.
Dieses eine Spiel der Saison, das alles hat was dem Unioner ein Funkeln in die Augen reibt.
Ein wenig kalt war es und das Bier schmeckte irgendwie komisch, allerdings werden das nicht die Dinge sein, die im kollektiven Gedächtnis der Eisernen hängen bleiben werden.

Das Flutlicht wird hängenbleiben, der gut gefüllte Gästeblock. Der Geruch von Bratwurst, der aus dem seit ein paar Spielen hinter uns platzierten Grillstand weht, das Summen auf der Terasse.

Hier is meen Zuhause, hier kricht ma keena weg. Die Alte Försterei dit is der einzje Fleck.

Unioner, schön das ihr da seid!

Kollektiv wird der Durchhaltewillen der Schlosserjungs aus Oberschöneweide beschworen. Dringend nötig bei der weiterhin hohen Zahl an Verletzten. Selbst den Trainerchef hat es ja bekanntlich aus den Latschen gehauen. Seuchensaison.
Begleitet wird das Ritual von einer Rauch- und Bengaloshow aus des Gegners Block, die durch ein durch die Zähne gerauntes „leider geil“ Beachtung findet.

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Anpfiff.
Nach gefühlt 2 Sekunden macht sich der Schiri unbeliebt. Ein Omen?
Wir feiern. Union spielt gut, Karlsruhe sieht schlagbar aus aber irgendwie plätschert alles so dahin.
Die erste Viertelstunde ohne Gegentor überstanden. Das wie erwähnt etwas merkwürdig schmeckende Bier geht zur Neige.
Ich will neues holen, aber die Bezugsgruppe hat sich schon gekümmert. Anstossen zu Trimmels Flanke und Redondos Kopfball. Vielleicht geht ja was.
Eine weitere Viertelstunde Plätscherei zieht ins Land. Nach einem faden 0:0 Unentschieden, in dem das einzige die Gemüter aufwallende Ereignis die undurchsichtigen Entscheidungen des offiziellen Schiedsrichterazubis sind, sieht es aus.

Egal, wir feiern. Bis in der 31. Minute der rot-weisse Atem stockt.
Wie aus dem Nichts geht Karlsruhe in Führung.
Wie jetzt, echt? 5 Sekunden Stille. Dann haben alle wieder Luft und verlangen nach Kampf und Sieg.
So einfach wird das nicht, Karlsruhe.
Der Ausgleich kurz vor der Pause, das wär’s. Einfach mal draufschiessen.
Als hätte Felix Kroos das gehört, hämmert er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das Ding in den rechten Winkel der gegnerischen Maschen.
Extravoluminöser Pausenjubel.

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(Foto: Union Foto)
Manchmal ist es ganz praktisch jemanden im Kader zu haben, der aus dem Schatten seines Weltmeisterbruders heraustreten möchte. Sag ich mal so.

Die Pause ist wie immer gefüllt mit heiteren und auch traurigen Grüssen von Unionern für Unioner. Wir beklatschen Jubiläen und wünschen gute Besserung. Wir begrüssen Neuzugänge in der Familie und verabschieden uns bei endgültig Gegangenen.

Mit „I feel you“ von Depeche Mode geht’s in die zweite Runde.
Ja, wir können genau fühlen, was da auf dem Rasen für eine Stimmung ist.
Der Schiri mag diese Stimmung anscheinend nicht und dämpft sie nach 3 Minuten mit einer weiteren gelben Karte für Damir Kreilach, was bekanntlich in einem Platzverweis mündet.
Nee, oder? Hat der echt die Rote? Ja, hat er.

Wir werden nochmal lauter und nach 5 Minuten ist klar, dass der KSC keine Anstalten macht, seine Überzahl auszunutzen. Im Gegenteil. Union spielt sehr diszipliniert weiter. Bobby Wood flitzt wie ein Duracelhase von einer Seite zur anderen und auch der Rest der Mannschaft läuft und läuft und läuft.
Die Floskel „Oft spielen Teams in Unterzahl ja besser“ wird bemüht und auf dem Grün bemüht man sich, diese Floskel zu bestätigen.

Die 60. Minute bricht an und startet mit einem dieser Wahnsinnsläufe von Bobby Wood.
Bobbys Art mit dem Ball in der Box die Seiten zu wechseln und eine gute Schussposition zu suchen, erinnert mich schon das ganze Spiel über irgendiwe ein wenig an Arjen Robben. Mehr Gemeinsamkeiten gibt es allerdings nicht.

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(Foto: Union Foto)

Jedenfalls findet er mal wieder nach etwas Gewühle eine Position zum Schiessen, zieht ab und verpasst den optimalen Ansatz. Der etwas verünglückte Ball prallt dann allerdings unhaltbar an einem Karlsruher ab. Manchmal ist es eben auch einfach nur das Glück des Tüchtigen.

Oder eben der Durchhaltewillen der Schlosserjungs aus Oberschöneweide, der ins Unermessliche steigt.

Die letzten 30 Minuten sind eine Stimmungsklusterbommbe. Die Alte Försterei kocht. Kämpfend und siegend dem Morgengrauen entgegen sind der Verein und die Mannschaft unser ganzer Stolz und die Ränge können, ohne zu übertreiben als der 11. Spieler bezeichnet werden.

Abpfiff. Siegerpogo auf der Waldseite zu Iron Hennings „Union“.
„Hier regiert der FCU“
Mehr gibt es dazu an diesem Abend nicht mehr zu sagen.

Wir sehen uns gegen Frankfurt wieder.
Eisern bleiben
Saetchmo

Die akustische Aufbereitung des Spieltages kann man wie immer beim Textilvergehen nachhören. Der Podcast macht mit dieser Folge die 250 voll. Herzlichen Glückwunsch und bleibt weiterhin so unterhaltsam!